Vogelschutzgebiet (VSG)


Kennung: DE-4517-401     Bezeichnung des Gebiets: VSG Diemel- und Hoppecketal mit angrenzenden Wäldern

Fläche des Gebiets: 15153.5153 ha     Anzahl (Teil-)flächen: 48 Teilflächen     

ausgewiesenes Vogelschutzrichtlinien-Gebiet (1 Datenbog.)

Kurzdokument




Repräsentanz:
In dem Gebiet ist eine landesweit bedeutsame Vergesellschaftung von für die Vogelwelt relevanten Lebensräumen vorzufinden, die in einem engen ökologischen Zusammenhang stehen. Die ausgedehnten Buchenwälder und Buchenmischwälder sind in ihrer die standörtlichen Unterschiede widerspiegelnden Ausbildungsvielfalt und wegen ihres sehr guten Erhaltungszustandes von hoher Repräsentativität für den Landschaftsraum. Die naturnahen Bäche sind ein wesentliches funktionales Element des Gebietes und spenden Wasser für die FFH-Gebiete "Wälder und Quellen des Almetales" und "Afte". Sie stellen Verbindungswege zu diesen Gebieten her und sind daher ein zentrales Element im landesweiten Verbundsystem.
Alle Lebensräume und Habitatstrukturen beherbergen relevante Arten der Vogelschutzrichtlinie, beispielsweise Grauspecht, Mittelspecht, Schwarzspecht, Rotmilan, Raubwürger, Neuntöter, Uhu, Sperlingskauz und Eisvogel. Das Gesamtgebiet ist von landesweiter Bedeutung für Grauspecht, Raubwürger und Neuntöter.

Entwicklungsziel:
Primäres Ziel ist der Erhalt der ausgedehnten, naturnahen Waldbestände, als typische Lebensräume für die Arten mitteleuropäischer Falllaubwälder, durch naturnahe Waldbewirtschaftung. Der Anteil des Alt- und Totholzes sowie der Höhlenbäume ist zu erhalten und zu fördern. Die naturnahen Fließgewässersysteme und ihre Talräume haben als linienhafte und weitverzweigte Landschaftselemente wichtige Funktionen für Wasser- und Auenarten. Durch diverse aufgelockerte Übergangsstrukturen vermitteln sie im Mittelgebirge besonders gut zwischen der geschlossenen Waldlandschaft und der offenen bzw. halboffenen Kulturlandschaft. Neben der Erhaltung bzw. der Verbesserung des Fließgewässerzustandes sollte auch die Sicherung und Optimierung auentypischer Landschaftselemente im Talraum, insbesondere Grünlandflächen mit Heckenstrukturen, angestrebt und die Beseitigung bzw. Vermeidung störender, den Durchlass des Tals behindernder Elemente verfolgt werden. Die Sicherung und Förderung der Uhu-, Sperrart- und Rotmilan-Brutpopulation ist durch den Erhalt störungsarmer Brutplätze und Horstschutzzonen zu gewährleisten. Magergrünlandflächen und Silikattrockenrasen sind durch geeignete extensive Bewirtschaftung, vor allem Beweidung, zu erhalten. Weiterhin sollten die Waldkomplexe in Felsklippen- und Haldenbereichen einer ungestörten Entwicklung überlassen werden.


Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets

Lebensraumtypen nach Anhang I Beurteilung des Gebiets
CodeLangname Fläche (ha) Repräsentativität Relative Fläche Erhaltung Gesamtbeurteilung
LRT keine Angabe - - - - - -

 

Im Gebiet vorkommende wichtige Tierarten

Tierartsensible Art Anzahl Zähleinheit Populationsstatus Begründung FFH-Anhang-Art
Falco subbuteo
(Baumfalke)
5
1-5 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Alcedo atthis
(Eisvogel)
15
11-50 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Picus canus
(Grauspecht)
70
51-100 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Dendrocopos medius
(Mittelspecht)
80
51-100 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Lanius collurio
(Neuntöter)
180
101-250 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Lanius excubitor
(Raubwürger)
20
11-50 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Aegolius funereus
(Raufusskauz)
5
1-5 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Milvus milvus
(Rotmilan)
40
11-50 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Milvus migrans
(Schwarzmilan)
10
6-10 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Dryocopus martius
(Schwarzspecht)
70
51-100 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung

(Sperrart)
s1
6-10 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Glaucidium passerinum
(Sperlingskauz)
10
6-10 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Bubo bubo
(Uhu)
25
11-50 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Pernis apivorus
(Wespenbussard)
10
6-10 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung
Anthus pratensis
(Wiesenpieper)
50
11-50 Individuen
PaareBrut / Fortpflanzung

 

GEBIETSBESCHREIBUNG

Biotopkomplex:
Laubwald (35%)
Nadelwald (34%)
Feuchtes und mesophiles Grünland (20%)
Mischwald (9%)
Anderes Ackerland (2%)

Schutzgrund: Ausgedehnte Wälder mit großen Kernen aus strukturreichen Laubmischwälder, naturnahen Fließgewässern,
Grünländern, Kalkmagerrasen und Hecken-Komplexen sind Lebensräume für Brutvogelarten der EUVogelschutz-
Richtlinie insbesondere von Neuntöter, Raubwürger und Grauspecht.
URL - Schutzgebietsdokumente
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_vbl_detail_text?anw_nr=7&vd_id=21419&ver=8&val=21419&sg=0&menu=0&vd_back=N

LAGE


Biogeografische Region: kontinental
Naturraum: (Code:Bergisches Land (VIa))

naturräumliche Haupteinheit: Nordsauerländer Oberland (NHE-CODE 334)

Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis


Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Paderborn


Höhe über NN: keine Angabe

BEARBEITUNG

01.08.2023 Ersterfassung , Informant

Public Report generiert:20240417      domainobjectid: 4998960     Edate: 20240111000000